Montag, 14. November 2011

3 days in Bruges





Mitbringsel aus Brügge
Als mein Mann und ich den Film "Brügge sehen und sterben" (Originaltitel: In Bruges) mit Colin Farell (Ray) und Brendan Gleeson (Ken)  gesehen haben, verliebten wir uns gleich in dieses belgische Städchen, das eigentlich zu schön wirkt, um echt zu sein. Für ein romantisches Wochenende zum 6-jährigen Jubiläum schien uns die mittelalterliche Stadt überaus passend. Hier ist die Zusammenfassung des Trips.





Freitag, 11.11.11


Was für ein Datum! Wir sind auf dem Weg von Düsseldorf nach Brügge (Abfahrt ca. 11:30 Uhr).  Im Gegensatz zu Ray und Ken, den irischen Auftragsmördern auf Standby, haben wir niemanden ermordet und nichts vermasselt. Doch so etwas wie "untertauchen" haben wir in Brügge schon vor. Unser Jubiläum ist am 12.11. und nein, wir wollen nicht sterben, nur Brügge sehen.  Und so ein bisschen wollen wir natürlich auch die Kulissen aus dem Film suchen und live erleben. 


In Holland zeigt sich die Sonne, dem Karnevalswahnsinn in NRW sind wir entflohen und genießen auf dem Stück des Weges durch Holland idyllische Aussichten: Ponys, Kühe und Pferde.

Ankunft in Brügge: ca. 15 Uhr. Unser Hotel heißt "Oud Huis de Peellaert" und ist nicht nur wunderschön, sondern auch nur 2 Minuten vom Marktplatz entfernt - wo der Turm steht! Natürlich geht es gleich auf Entdeckungstour.


  





Samstag, 12.11.11
Unser 6-Jähriges fängt mit einem leckeren Frühstück an. Für den berühmten Markt sind wir zu spät, da wir unterwegs so viel Ablenkung haben, z.B.einen Flohmarkt (leider mit deftigen Touristenpreisen), den Park aus "Brügge sehen und sterben",



schöne Gassen und Gebäude und nicht zuletzt die Tatsache, dass meine Blase bei der Kälte auf Hochtouren läuft, weswegen wir ein nettes Cafe aufsuchen und dann, da wir schon mal dort sind, auch einen Kaffee/Tee trinken. Aber eine Bootstour ist noch drin. Eine halbe Stunde anstehen, dann kann's losgehen.


Es ist kuschlig voll auf dem Boot, aber das macht nichts, die Sonne scheint wieder einmal, die Kulisse ist märchenhaft. Bruges is beautiful. Und das Hotel aus 'Brügge sehen und sterben' wird uns auch gezeigt.
Das Hotel aus 'In Bruges': angeblich das Gebäude mit den dunklen Fensterumrandungen.


Wir gleiten  mit dem Boot unter Jahrhunderte alten Brücken. An der einen verraten  3 Arten von Putz, Zubauten aus 3 verschiedenen Epochen, erklärt uns unser Bootskapitän. An einer Stelle wiederum stehen nebeneinander 7 Häuser, die alle in unterschiedl. Baustilen in untersch. Epochen gebaut wurden. Das älteste stammt, wenn ich es richtig verstanden habe, aus der Gotik.



In der Stadt ist heute noch mehr los als am Freitag (war in Belgien übrigens ein Feiertag), die geplante Kutschenfahrt verschieben wir auf Sonntag oder Montag, um nicht stundenlang in der Kälte anstehen zu müssen.  Abends essen wir im "Diligence" - schön urig, nur 50 m von unserem Hotel und: angeblich wurden hier ein paar Szenen aus "Brügge sehen und sterben" gedreht. Wir können uns beide nicht so richtig erinnern - das Cafe, wo Ray den Mann vom Nachbertisch verprügelt, hab ich größer in Erinnerung. Geht wohl um ne andere Szene. Natürlich werden wir uns in Frankfurt, äh Düsseldorf, gleich die DVD holen, und alles ganz genau analysieren!

Sonntag, 13.11.11 De Haan, Nordsee.


  

Kalt, neblig und trotzdem schön. Einstein hat nach der Flucht aus Deutschland ein halbes Jahr hier gewohnt.

Wir staunen, wie schnell das mit der Flut geht.

Viele sind hier mit Hunden unterwegs. Die Vierbeiner haben ihren Spaß im Wasser und lassen sich von der Kälte absolut nicht beirren.
Nächste Station: Oostende. Etwas größer, aber unspannend, oder wir sind übersättigt, es geht zurück nach Brügge!
Groeninge Museum: jede Menge Madonna-Gemälde von belgischen Malern, aber auch ein paar neuere Werke aus dem Symbolismus (bis auf "Das letzte Abendmal"von einem Symbolisten, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, nicht so beeindruckend) und aus der Moderne (eher mein Ding). War die 8 Euro Eintritt wert.
Zum Highlight des Tages hat mein Mann das Bistro "De Schaar" (die Schere) auserkoren, wo wir zu Abend essen. Es ist wunderbar gemütlich, urig, mit offenem Kamin, netter Bedienung und abseits der Touri-Promenaden.




Montag, 14.11.11.
Heute geht's nach Hause. Doch vorher wollen wir noch ne Kutschenfahrt machen und den Turm besteigen. Vielleicht nehmen wir noch etwas Schokolade mit - ich befürchte allerdings, dass ich die schon auf dem Weg nach Hause aufessen würde.



Auf dem Turm war es so neblig, dass man von oben - nach 355 Stufen - so gut wie nichts sehen konnte. Dafür waren wir genau dann oben, als das Glockenspiel losging. Das war laut, gewaltig und Ehrfurcht einflößend!



Die erste Feststellung aber: Ken hätte sich von diesem Turm nicht hinunterstürzen können - die Fenster sind mit einem sehr festen Gitternetz gesichert!


Die erste Plattfotm, wo man nach etwa 50 Stufen Luft schnappen kann, ist die Schatzkammer. Nice, aber nichts Überwältigendes. Dann noch 2 eher nicht so interessante 'Haltebuchten' und dann kommt die Plattform mit dem Uhrwerk - ein stetes, bestimntes Tick-Tack, Tick-Tack entspannt. Hier könnte man bestimmt gut meditieren.


Wir schaffen es sogar noch ins Schokoladenmuseum. Dafür muss ich etwas Überredungsarbeit leisten, denn mein Mann würde sich lieber irgendwo Paninis reinziehen. Wir geben also fast unser letztes Geld für die Eintrittskarten in die Welt der Schocki aus. War okay, ein bisschen was dazugelernt - und entdeckt, dass die zu mir passendste Schokolade aus der Venezuela-Kakaobohne besteht - 43%-ig. Ja, schön.




































Die letzten 5 € geben wir für ein paar Bananen und Wasser für die Rückfahrt aus. Um exakt 14:15 geht es nach Hause. Good bye, Bruges.