Montag, 29. August 2011

Andrew Marvell: To His Coy Mistress (17th ct.)

Had we but world enough, and time,
This coyness, lady, were no crime.
We would sit down and think which way
To walk, and pass our long love's day;
Thou by the Indian Ganges' side
Shouldst rubies find; I by the tide
Of Humber would complain. I would
Love you ten years before the Flood;
And you should, if you please, refuse
Till the conversion of the Jews.
My vegetable love should grow
Vaster than empires, and more slow.
An hundred years should go to praise
Thine eyes, and on thy forehead gaze;
Two hundred to adore each breast,
But thirty thousand to the rest;
An age at least to every part,
And the last age should show your heart.
For, lady, you deserve this state,
Nor would I love at lower rate.

But at my back I always hear
Time's winged chariot hurrying near;
And yonder all before us lie
Deserts of vast eternity.
Thy beauty shall no more be found,
Nor, in thy marble vault, shall sound
My echoing song; then worms shall try
That long preserv'd virginity,
And your quaint honour turn to dust,
And into ashes all my lust.
The grave's a fine and private place,
But none I think do there embrace.

Now therefore, while the youthful hue
Sits on thy skin like morning dew,
And while thy willing soul transpires
At every pore with instant fires,
Now let us sport us while we may;
And now, like am'rous birds of prey,
Rather at once our time devour,
Than languish in his slow-chapp'd power.
Let us roll all our strength, and all
Our sweetness, up into one ball;
And tear our pleasures with rough strife
Thorough the iron gates of life.
Thus, though we cannot make our sun
Stand still, yet we will make him run.

Dienstag, 23. August 2011

Roots or routes?

Wir sind keine Inseln. Als Inseln versänken wir doch nur.  

Ich verrate euch mal etwas Freakiges. Vor einigen Tagen, hatte ich eine ziemlich dunkle Vision: Ich sah plötzlich alle Menschen, die mir nahe stehen, überschattet von und gefangen in Einsamkeit. Außer ihrer Einsamkeit konnte ich weder etwas Anderes mehr sehen noch fühlen. Und weil mich mit den betroffenen Menschen tiefe Gefühle, teilweise sogar eine Art Seelenverwandschaft verbindet, tat mir diese Vision so weh, dass ich tatsächlich weinen musste.

Gerade seit ich von Frankfurt nach Düsseldorf gezogen bin, ist mir klar, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, mit dem man den Alltag, die höchst genialen und die entzückend banalen Gedanken, die Gefühle teilt. Jemanden zum Anfassen und Umarmen, jemanden, der uns verwurzelt! In der Uni hatten mir Cultural Studies Seminare zumindest beigebracht, dass gerade bei Menschen mit 'Migrationshintergrund' ein Gefühl der Entwurzelung nicht ungewöhnlich ist. Aber ich hatte für mich schon längst anders entschieden. Das Englische "to put down roots", das die Langsamkeit des Prozesses besser verbildlicht als das Deutsche "Wurzeln schlagen", sah ich als eine Befähigung: Ich entscheide mich dafür, hier zu sein, hierher zu gehören. Wie könnte ich dann entwurzelt sein? Nein, das betraf mich nicht.

Das erste Mal als ich über die Einsamkeit des Einzelnen in der heutigen Gesellschft ernsthaft nachgedacht habe, war als ein Frankfurter Radiosender eine Aktion gestartet hatte, in der ein Moderator vor der Frankfurter Alten Oper jedem, der umarmt werden wollte, eine Umarmung schenkte. Ich habe unweit des Geschehens gewohnt und mit eigenen Augen gesehen, wieviele Leute - im fortgeschrittenen Alter aber auch junge! -  brav in der Schlange auf ihre Umarmung warteten. Aktionsgeilheit ist sicherlich nicht auszuschließen, aber trotzdem machte mich dieser Ansturm nachdenklich.

Der Auslöser für diese "Last-der-Welt-Nachdenklichkeit" war der nur wenige Tage zurückliegende Besuch meiner Mutter und meines besten Freundes, die ich schon einige Monate nicht gesehen hatte. Ihr Besuch war natürlich schön aber viel zu kurz, und beim Abschied hat meine Mum geweint (von wem ich das mit dem Überemotionalen habe, ist somit geklärt). Als ich kurz danach an die Routen, die ich eingeschlagen habe, und an geliebte Menschen dachte, die dadurch nicht in meiner Nähe waren und es wahrscheinlich nie wieder (für länger) sein würden, da vermisste ich diese Menschen schrecklich. Sie, die mich zu einem vergangenen Zeitpunkt meines Lebens so verwurzelt haben, wie es jetzt nur noch der Mann an meiner Seite tut. Und trotzdem habe ich diese Menschen verlassen. Um meinen Weg zu gehen. So wie es schon viele vor mir getan haben, so wie es seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in der zunehmend individualistischen Gesellschaft üblich geworden ist.

Ist es berechtigt zu fragen: Ist es das wert? Was macht uns glücklicher: den individuellen Bestrebungen folgen oder in der Nähe geliebter Menschen bleiben? So viele Menschen, die mir nahe stehen, sind einsam. Und die meisten, weil sie irgendwann in ihrer Vergangenheit eine Entscheidung getroffen haben, die sie in dem Moment glücklicher gemacht hat, als geliebten Menschen nah zu sein. Ein paar aber, haben sich einfach mit den Umständen, sprich: den verlassenden Freunden und/oder Famielienmitgliedern, abfinden müssen. Psychologischen Einstufungen zufolge, wären beide Gruppen depressionsgefährdet! Es heißt, wer aus seiner sozialen Gruppe ausscheidet, oder wer sie plötzlich verliert, dem droht die Vereinsamung. Ständiges Hopping, egal in welchem Lebensbereich, egal ob aktiv oder passiv, entwurzelt immer wieder. Es liegt an uns, immer wieder den Anschluss zu suchen und zu finden.

Sonntag, 21. August 2011

Düsseldorf, deine Bäume...

...sind nicht vorhanden.


Wir waren gestern in Köln unterwegs. Dort wohnen zwei Freunde von uns, die letzte Woche den Vorschlag gemacht haben, einen Golf-Schnupperkurs zu machen. Chris hat schon das ein odere andere Mal Golf geschnuppert und für gut befunden und ich dachte mir, muss ja nicht immer Badminton sein. So kam es, dass wir gestern irgendwo in der Nähe von Köln in glühender Mittagshitze in die Welt der Eisen und Hölzer eingeführt wurden, aus der uns unser Trainer Stefan zweieinhalb Stunden später gehandicapped mit einem Sonnenbrand entließ.

Kleine Rückblende: Ms. Braun (Düsseldorf) telefonierte vorgestern mit Ms. Whyte (Frankfurt) –  Tarantino könnte mit uns den Nachfolger seines Debüts drehen: Reservoir Bitches – Ms. Braun erzählte Ms. Whyte von dem bevorstehenden Golfkurs. Ms. Whytes Reaktion: "Ooooh, wie dekadent! Kaum seid ihr in Düsseldorf und schon..." Beide: Lachflash.

Was hat das mit den Bäumen zu tun?

Alles, sag ich euch. Alles! Denn, nach dem Schnuppergolfen, waren wir in Köln City. Und obwohl sich Köln und Düsseldorf von der Gebäudestruktur her ähneln (hiervon schließe ich um Gottes Willen den Kölner Dom aus und meine nur die Verteilung der Alt- und Neubauten und deren 'Charme'), haben 2 Dinge dafür gesorgt, dass ich von Köln im Gegensatz zu Düsseldorf einen positiven Eindruck bekomme: Egal, wo wir waren, immer war ein grüner Fleck da. Wenn nicht ein Park, dann wenigstens ein paar Sträucher oder Bäume. Überall waren Bäume! Und an Plätzen, die sonst so grau wie in Düsseldorf gewesen wären, sorgten die Ents für eine warme, freundliche Atmosphäre. Die Bäume machen den Unterschied! Wirklich.
Aber nicht nur die, auch die Menschen waren anders. Locker, freundlich, und vor allem: stylish aber dabei: natürlich! Ich habe keine 5000 Wasserstoffblondinen im Alter von 30-60 gesehen, die geliftet, 'gesolariumt' und mit Make-Up zugekleistert glauben, sie seien's! Eine allerdings schon ;). Genauso wie ich auch in Düsseldorf schon durchaus authentisch wirkende, coole Leute gesehen habe, die auch einen netten Eindruck gemacht haben. Nur leider prägen die nicht das Bild der Stadt. Sie gehen unter bei so viel Schall und Rauch. Und das ist verdammt schade! Ich kann z.B. nicht verstehen, wieso in einem Viertel mit so viel Potential wie Flingern, Samstag abends so wenig los ist! Gehen die normalen Leute tatsächlich alle freiwillig in die Altstadt, wo sich die Touris und Schickis rumtummeln? Oder ist Düsseldorf wirklich zu klein dafür, in den einzelnen Vierteln alternative Szenen und ein entsprechendes Nachtleben aufzubauen?

Wie auch immer, ich kann's nicht anders sagen: Ein Tag ohne die Masse an mürrischen, arroganten Gesichtern Düsseldorfs hat gut getan. Sorry Düsseldorf – you lose. BUT, I'm beggin' you: Show me another face!


Donnerstag, 18. August 2011

"Ist es okay...

...wenn Stars dazu stehen, dass sie Cannabis rauchen?"

Das ist eine der "Ist es okay-Fragen" aus der neuen Glamour, die ich heute auf der Arbeit bekommen habe. Tja. Und was meint ihr, was die konsumbereite Frau zwischen 15 und 40, die über alle Spinnereien erhabene Nachfolgerin der 68er, die aufgeklärte, die neo-feministische Tussi statistisch darauf geantwortet hat?
36% haben geantwortet: "is' ok." Den Rest kann man vergessen. Wenn noch nicht einmal mehr Stars Drogen  konsumieren dürfen, dann weiß ich echt nicht mehr, wo das enden soll. Oh mein Gott, Paris Hilton raucht Pot! Nach dem schlechten Sex-Video war ja auch mal eine Info notwendig, die sie ein  Stück sympathischer macht.

"Ist es okay...auf der Straße anderen Männern hinterherzuschauen, obwohl der eigene dabei ist?"

Auch hier bleibt die besagte Zielgruppe ihrem erfrischend konservativen Über-Ich treu: 80% sagen NEIN. (Ich sage, ich kucke nur, wenn er zuerst gekuckt hat!)
Ja was läuft hier, habe ich irgendwas verpasst, hat jemand die Zeitmaschine erfunden und wir reisen schon lange wieder zurück Richtung Mittelalter? Wir können doch nicht einerseits permanent Überreizungen ausgesetzt sein und anderersits ständig versuchen müssen, den Reizen zu widerstehen. Wenigstens die harmlosen Dinge müssen uns zustehen! Und wer jetzt meint, ich höre mich an, wie ein verzogenes Kind und ich soll mal erwachsen werden, dem sage ich: Wenn du erwachsen wirst, stirbt dein Herz. Das wussten die schon in den 80ern im Frühstücksclub. So!

Und mein Favorit in dieser Ausgabe:

"Ist es okay...zu verlangen, dass der Lover vor dem Sex immer duscht?" 


76 fucking % sagen: JA!


Aber dazu kann ich jetzt leider nichts mehr schreiben, mein "Lover" müsste gleich mit dem Duschen fertig sein.