Sonntag, 8. Januar 2012

Somebody That I Used to Know - Walk off the Earth (Gotye - Cover)

Weil's einfach genial ist...

Sowohl die Truppe und ihr Video als auch der Songtext, der echt unter die Haut geht. 



Und jetzt zum Mitsingen:

Now and then I think of when we were together
Like when you said you felt so happy you could die
Told myself that you were right for me
But felt so lonely in your company
But that was love and it's an ache I still remember

You can get addicted to a certain kind of sadness
Like resignation to the end
Always the end
So when we found that we could not make sense
Well you said that we would still be friends
But I'll admit that I was glad that it was over

But you didn't have to cut me off
Make out like it never happened
And that we were nothing
And I don't even need your love
But you treat me like a stranger
And that feels so rough
You didn't have to stoop so low
Have your friends collect your records
And then change your number
I guess that I don't need that though
Now you're just somebody that I used to know 

 
Now and then I think of all the times you screwed me over
But had me believing it was always something that I'd done
And I don't wanna live that way
Reading into every word you say
You said that you could let it go
And I wouldn't catch you hung up on somebody that you used to know...


But you didn't have to cut me off
Make out like it never happened
And that we were nothing
And I don't even need your love
But you treat me like a stranger
And that feels so rough
You didn't have to stoop so low
Have your friends collect your records
And then change your number
I guess that I don't need that though
Now you're just somebody that I used to know

Somebody
I used to know
Somebody
Now you're just somebody that I used to know
Somebody
I used to know
Somebody
Now you're just somebody that I used to know
I used to know
that I used to know
I used to know
Somebody...

Samstag, 7. Januar 2012

Teil 2: Wenn man zum Teufel geht...

...zeigt man ihm höflich den Mittelfinger, dreht sich um und geht joggen. Der ist dann so angepisst, dass er krassen Regen bei 8 Grad schickt - der arme weiß wohl nicht, dass es auch krasse Alien-Frauen gibt, die bei solchem Wetter am liebsten joggen gehen!

Ja, tatsächlich! Heute Morgen als ich aufwachte, war es noch dunkel (was nicht heißen muss, dass es noch früh war, da wir im Schlafzimmer die dunkelsten und dicksten Vorhänge haben, die Ikea hergab). Mein erster Gedanke war: Ich will jetzt joggen! Ein Blick auf die Uhr - 9. Gute Zeit. Ein Blick durchs Wohnzimmerfenster auf die Strasse: nass, menschenleer. Perfekt! Meine Euphorie erledigte den Rest in 10 Minuten: Schlafzimmer; Licht an. Schrank; Joggingzeug an. Mein Mann kriegt die Augen nicht auf, zeigt aber erste Lebenszeichen. Ich teile ihm mit, dass ich joggen gehe, er murmelt etwas von 'stolz auf mich', dreht sich um und zieht die Decke über den Kopf, um ja nicht zu viel Licht abzubekommen. Schuhschrank, Joggingschuhe raus. Da liegt noch der Staub von der letzten Joggingtour drauf - vielleicht ist es aber auch der Staub der vielen Monate, die seitdem vergangen sind. Mütze drauf, dann die Kapuze der Sweatjacke. Ich jogge im Central-Park-Style - allerdings nicht aus modischen Gründen: ich bin einfach zu geizig, die horrenden Preise für Sportklamotten zu zahlen. Das hat manchmal zur Folge, dass mir ältere Damen mit ihren Schoßhündchen eindeutig aus dem Weg gehen, weil sie mich in meinen Schlabberklamotten und Mütze plus Kapuze scheinbar für ein Gangmitglied halten, oder zumindest für kriminell und gefährlich. Dabei bin ich beim Joggen immer am lächeln.

Wie dem auch sei, ich verstaue meinen Haustürschlüssel zwischen Shirt- und Jackenärmel, packe mir ein Tempo in die Jackentasche und los geht's. Herrlich. Rieselnder Regen; auf der Straße außer ein paar Postboten in Regenjacken kein Mensch zu sehen. Der Regen wird stärker. Okay, viel stärker darf er nicht werden, sonst muss ich den größten Teil der Joggingtour in plitschnassen Klamotten bestreiten. Der Park ist nach etwa 10 Minuten und einem Schwindelanfall erreicht. Ich bin so 'was von unfit. Aber ich lächle. Im Park sind außer mir noch 2-3 Jogger und einige Hundebesitzer, die bei dem Wetter heute ausnahmsweise mal lieber keine wären. Das geniale am Regen beim Joggen ist, dass man garantiert keinen Eltern-Kinder-Ausflugsgrüppchen begegnet. Man muss dann also nicht ständig herumtollenden Kindern aus dem Weg gehen und kann tatsächlich in so eine Art Meditation verfallen. Nichts lenkt ab, nichts beansprucht die Konzentration, außer der eigenen Atmung. Ich käme nie auf die Idee, beim Joggen Musik zu hören. Das würde für mich den Entspannungszustand, den seltenen, vollkommenen Einklang von Körper und Seele, zerstören oder zumindest stören.

Für 2 recht große Runden brauche ich gut 20 Minuten. Ein paar Meter muss ich gehen - schon wieder Schwindelanfall. Ich weiß, ich treib's zu bunt, dafür, dass ich im Moment so untrainiert bin - aber ich kann einfach nicht anders. Herrlich. Ach so, das hatte ich schon gesagt. Zu Hause pumpe ich gleich 'nen Liter Wasser weg. Der Mann gibt keinen Laut von sich. Hm. Na gut, dann noch ein paar Sit-ups, wenn ich doch gerade in Fahrt bin. Herrlich. Ach ja, das... Ihr wisst schon.

Bilanz: Insgesamt war ich etwa ne Dreiviertelstunde unterwegs und bin nur 200-300 Meter davon gelaufen und den Rest brav gejoggt. Ich hatte etwa 4 Schwindelanfälle, die ich aber mit simplen Glücksgefühlen vertreiben konnte. Ich fange also nicht wieder mit dem Rauchen an. Dem zeige ich auch den Mittelfinger. Herrlich.

Montag, 2. Januar 2012

Wenn man zum Teufel geht...

...muss man keinen Termin vereinbaren. Man muss nur nach Düsseldorf ziehen. Auch im neuen Jahr bleibt  Manches beim Alten.

Die Feiertage wären geschafft. Die guten Vorsätze haben die Silvesternacht nicht überstanden. Die Sehnsucht nach Frankfurt macht mich fertig. Eine Stadt mit so düsteren Gesichtern, Arroganz und Unfreundlichkeit wie Düsseldorf ist echt nicht zu ertragen. Eben weint ein Besoffener oder sonstig zugedröhnter draußen in der Birkenstraße – wie passend (und nicht erfunden!). Immerhin haben wir jetzt schon seit ein paar Wochen wieder einen Bürgersteig. 


Inzwischen sage ich auch schon 'Flingeraner'! Ich habe gelernt, die Blockade wegen der Assoziation zu 'filigran' zu verdrängen.
Wir haben es auch kurz vor Silvester endlich übers Herz gebracht, uns umzumelden. Wir sind jetzt also offiziell Neudüsseldorfer. Für Chris war es ganz besonders schlimm. ich glaube, es war sogar noch schlimmer als die Niederlage der Eintracht gegen St. Pauli.  Als Neudüsseldorfer wird man mit einem Päckchen für Neudüsseldorfer begrüßt – und der obligatorischen Unfreundlichkeit. In diesem Päckchen bekommt man auch komischerweise ein paar Teebeutel. Die Sorten lassen tief blicken: Muntermacher, Innere Ruhe, Magenfein.


Die Silvesternacht haben wir mit 2 weiteren Neudüsseldorfer-Pärchen verbracht. War eine wirklich schöne Runde. Eins der Pärchen kommt aus Großbritannien. Die Frau lebt noch in London und war nur nach Düsseldorf gekommen, um mit ihrem Freund Silvester zu feiern. Sie ist also keine richtige Neudüsseldorferin, hat mir aber angesichts der Umstände trotzdem Leid getan (auch wenn sie selbst einen sehr fröhlichen Eindruck gemacht hat – lag bestimmt an der Gewissheit, dass sie bald wieder nach London zurückfliegen würde). Jedenfalls erzählte sie, dass ein Londoner Blatt, ein britisches Äquivalent zur  Bild, in einem Ranking, Düsseldorf als die fünftbeste Stadt zum Leben gewählt hat. Sind die wahnsinnig? Daraufhin musste ich natürlich noch mehr trinken. Noch mehr Wein und noch mehr Killepitsch. Der Brite hat übrigens beim "the mandatory Killepitsch" lustigerweise "kill the bitch" verstanden. Also DEN Namen find ich mal richtig cool. Hat 'nen Touch von Tarantino.

Aber zurück zu den Feirtagen. Ich wurde dieses Jahr von der lieben Familie und Freunden nur dreimal gefragt, ob ich schwanger bin. Das letzte Mal nach dem letzten weihnachtlichen Familienessen – und ich habe es auf meinen tagelang gemästeten Bauch zurückgeführt. Muss ich erwähnen, dass ich angepisst war? Ich habe ernsthaft erwogen, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Nicht naiv glaubend, dass mir eine Zigarette reichen würde, sondern die volle Sucht in Kauf nehmend. Nur der Gestank ist noch ein Hindernis.

Ich merke es. Es ist wie ein Virus. Ja, ein bisschen so wie in den Zombie-Filmen: Düsseldorf verändert meine Persönlichkeit.
Ich hätte z. B. niemals geglaubt, dass ich mal in einem halben Jahr keine 2 Bücher lesen würde. Seit ich in D-Dorf bin, habe ich keine 2 Bücher gelesen. Von Januar bis Juni 2011 hatte ich in Frankfurt gut 10-12 Bücher verschlungen. Trotz Job, Überstunden, und drei- bis viermal die Woche joggen. Was ich übrigens auch nicht mehr mache. Das erklärt wohl auch den nach 30 Jahren zum ersten Mal nicht mehr flachen Bauch. Ja, ja. Frauen und ihre Probleme. Ich kann das Kopfschütteln beinahe schon hören. Jetzt lenkt mich nicht ab, ich überlege noch, ob ich auf das Engelchen oder Teufelchen hören soll – also joggen oder wieder rauchen? Oder ganz einfach zurück nach Frankfurt. Ja, ganz einfach. 

Auf jeden Fall will ich mich selbst wieder zurück. Und zwar body & soul! Das wird sonst noch 'ne schlimmere fucking Freakshow. 

Also ein glückliches 2012!