(ein Beitrag vom 15.09.2012 aus einem aufgelösten Blog, hier neu gepostet)
Mit einem Brotkorb zieht Annemarie Dose vor 18 Jahren los, um Hamburg Gutes zu tun. Die Idee, überschüssige Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen, ist nicht neu, aber in Hamburg noch nicht ausreichend verbreitet – geschweige denn organisiert umgesetzt. So stößt die engagierte Witwe an manch einer Ecke zunächst auf Skepsis. Ihre Kinder befürchten, ihre Mutter würde sich blamieren. Die Bäcker, bei denen sie Brot für die Obdachlosen sammelt, haben Angst um ihre Kunden. Doch Annemarie Dose ist eine Macherin – und eine Optimistin. Wo andere Hindernisse sehen, sieht sie Herausforderungen. „Augen zu und los.“, sagt sie, „Meistens rennt man sowieso offene Türen ein.“ Annemarie und ihrer unermüdlichen Suche nach den offenen Türen verdanken heute über 20.000 sozial und wirtschaftlich Benachteiligte in Hamburg ihr täglich Brot: Ami, wie Annemarie Dose von allen genannt wird, gründet im Sommer 1994 nach dem Berliner Vorbild die Hamburger Tafel. Diese bringt – besonders durch das große Interesse der Medien – den Durchbruch für die Tafel-Initiative. Die Bekanntheit der Tafeln steigt, das Projekt ist erfolgreich, und prompt werden bundesweit in immer mehr Städten Tafeln gegründet. Inzwischen sind es fast 900.
Mit einem Brotkorb zieht Annemarie Dose vor 18 Jahren los, um Hamburg Gutes zu tun. Die Idee, überschüssige Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen, ist nicht neu, aber in Hamburg noch nicht ausreichend verbreitet – geschweige denn organisiert umgesetzt. So stößt die engagierte Witwe an manch einer Ecke zunächst auf Skepsis. Ihre Kinder befürchten, ihre Mutter würde sich blamieren. Die Bäcker, bei denen sie Brot für die Obdachlosen sammelt, haben Angst um ihre Kunden. Doch Annemarie Dose ist eine Macherin – und eine Optimistin. Wo andere Hindernisse sehen, sieht sie Herausforderungen. „Augen zu und los.“, sagt sie, „Meistens rennt man sowieso offene Türen ein.“ Annemarie und ihrer unermüdlichen Suche nach den offenen Türen verdanken heute über 20.000 sozial und wirtschaftlich Benachteiligte in Hamburg ihr täglich Brot: Ami, wie Annemarie Dose von allen genannt wird, gründet im Sommer 1994 nach dem Berliner Vorbild die Hamburger Tafel. Diese bringt – besonders durch das große Interesse der Medien – den Durchbruch für die Tafel-Initiative. Die Bekanntheit der Tafeln steigt, das Projekt ist erfolgreich, und prompt werden bundesweit in immer mehr Städten Tafeln gegründet. Inzwischen sind es fast 900.
Die
größte soziale Bewegung unserer Zeit funktioniert nach einem
erstaunlich einfachen Prinzip: Die Tafeln sammeln überschüssige
Lebensmittel bei Herstellern und im Handel ein und lassen diese über ein
Netz von sozialen Einrichtungen jenen zukommen, die sie am dringendsten
benötigen. Und das sind lägst nicht mehr nur Obdachlose, Aids-Kranke
oder Drogenabhängige, „es sind immer mehr junge Menschen und Familien
mit Kindern von uns abhängig", sagt Annemarie Dose. „Uns“ – damit
impliziert die 84-Jährige auch ihre zahlreichen ehrenamtlichen
Mitarbeiter in Hamburg. Die Zahl dieser wächst mit der Zahl der
Lebensmittelspender und Kontakte zu sozialen Einrichtungen. Aus dem
Brotkorb werden große Lager- und Kühlräume. Neun Kühlwagen sind heute im
Einsatz, um die Lebensmittel ohne Qualitätsverlust von den Spendern zu
den Ausgabestellen zu befördern.
Im
Jahr 2010 bekommt Annemarie Dose ein Bundesverdienstkreuz, doch fast
sagt sie die Zeremonie ab – sie möchte alle ihre Ehrenamtlichen als
Gäste mitbringen dürfen und nicht nur 15 Auserwählte. „Ich bin keine
One-Woman-Show“, erklärt sie, 120 ehrenamtliche Mitstreiter gehen mit
Annemarie Dose durch dick und dünn.
Da
die Hamburger Tafel als gemeinnütziger Verein keine finanziellen
Rücklagen bilden darf, initiiert Ami im Jahr 2002 die Gründung der
Annemarie-Dose-Stiftung. Diese soll als eine Art Sparschwein für den
Verein fungieren – oder „Speicher“, wie man bei der Tafel ganz im Sinne
der Hansestadt sagt. Der „Speicher“ ermöglicht der Tafel, einen
Stiftungskapitalstock aufzubauen. Mit dem Zinsertrag aus dem
Kapitalstock können langfristige Investitionen, unvorhergesehene
Ausgaben sowie laufende Kosten der Tafel finanziert werden.
Dieses
Jahr geht der „gute Geist“ der Hamburger Tafel in Rente. Annemarie
Dose, das Gesicht des Projekts, gibt offiziell den Vorstandsvorsitz ab.
Ihr Nachfolger ist Achim Müller, der sich seit 7 Jahren ehrenamtlich und
mit genauso viel Elan, Zielstrebigkeit und Überzeugung bei der Tafel
engagiert. Amis Samenkorn hat gekeimt – in Hamburg wird auch in Zukunft
mit Begeisterung geholfen.
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