Montag, 6. September 2010

Carson McCuller: Das Herz ist ein einsamer Jäger


Um den taubstummen John Singer versammelt sich eine bunt gemischte Gruppe von Außenseitern: Die junge Mick Kelley, die Musik liebt; der pöbelnde Marxist und Wanderprediger Jake Blount; Benedict Copeland, der schwarze Arzt, dem die Gleichstellung der Rassen am Herzen liegt; und der Kneipenbesitzer Biff Brannon, der am liebsten beobachtet. Sie alle besuchen Singer - immer einzeln -, erzählen ihm von ihren Träumen, Ängsten und Leidenschaften. Obwohl Singer kaum einmal ein paar Worte als Antwort zu Papier bringt, sehen ihn diese 4 Menschen als einen plötzlichen Hoffnungsträger in ihren tristen Leben. Singer dagegen bleibt für sie alle ein Geheimnis. Seine Besucher erfahren nie, wie sehr Singer seinen Freund Antonapoulos vermisst, der - zuvor jahrelang Singers Mitbewohner - nun von seinem eigenen Onkel in ein Irrenhaus gesteckt wird. Was die Anderen für Singer empfinden, empfindet er für Antonapoulos: "Ich habe solches Verlangen nach Dir, dass ich diese Einsamkeit nicht mehr ertrage. Bald komme ich wieder zu Dir. [...] Ich kann einfach nicht mehr so allein sein ohne Dich, der Du mich verstehst."

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