Sonntag, 21. August 2011

Düsseldorf, deine Bäume...

...sind nicht vorhanden.


Wir waren gestern in Köln unterwegs. Dort wohnen zwei Freunde von uns, die letzte Woche den Vorschlag gemacht haben, einen Golf-Schnupperkurs zu machen. Chris hat schon das ein odere andere Mal Golf geschnuppert und für gut befunden und ich dachte mir, muss ja nicht immer Badminton sein. So kam es, dass wir gestern irgendwo in der Nähe von Köln in glühender Mittagshitze in die Welt der Eisen und Hölzer eingeführt wurden, aus der uns unser Trainer Stefan zweieinhalb Stunden später gehandicapped mit einem Sonnenbrand entließ.

Kleine Rückblende: Ms. Braun (Düsseldorf) telefonierte vorgestern mit Ms. Whyte (Frankfurt) –  Tarantino könnte mit uns den Nachfolger seines Debüts drehen: Reservoir Bitches – Ms. Braun erzählte Ms. Whyte von dem bevorstehenden Golfkurs. Ms. Whytes Reaktion: "Ooooh, wie dekadent! Kaum seid ihr in Düsseldorf und schon..." Beide: Lachflash.

Was hat das mit den Bäumen zu tun?

Alles, sag ich euch. Alles! Denn, nach dem Schnuppergolfen, waren wir in Köln City. Und obwohl sich Köln und Düsseldorf von der Gebäudestruktur her ähneln (hiervon schließe ich um Gottes Willen den Kölner Dom aus und meine nur die Verteilung der Alt- und Neubauten und deren 'Charme'), haben 2 Dinge dafür gesorgt, dass ich von Köln im Gegensatz zu Düsseldorf einen positiven Eindruck bekomme: Egal, wo wir waren, immer war ein grüner Fleck da. Wenn nicht ein Park, dann wenigstens ein paar Sträucher oder Bäume. Überall waren Bäume! Und an Plätzen, die sonst so grau wie in Düsseldorf gewesen wären, sorgten die Ents für eine warme, freundliche Atmosphäre. Die Bäume machen den Unterschied! Wirklich.
Aber nicht nur die, auch die Menschen waren anders. Locker, freundlich, und vor allem: stylish aber dabei: natürlich! Ich habe keine 5000 Wasserstoffblondinen im Alter von 30-60 gesehen, die geliftet, 'gesolariumt' und mit Make-Up zugekleistert glauben, sie seien's! Eine allerdings schon ;). Genauso wie ich auch in Düsseldorf schon durchaus authentisch wirkende, coole Leute gesehen habe, die auch einen netten Eindruck gemacht haben. Nur leider prägen die nicht das Bild der Stadt. Sie gehen unter bei so viel Schall und Rauch. Und das ist verdammt schade! Ich kann z.B. nicht verstehen, wieso in einem Viertel mit so viel Potential wie Flingern, Samstag abends so wenig los ist! Gehen die normalen Leute tatsächlich alle freiwillig in die Altstadt, wo sich die Touris und Schickis rumtummeln? Oder ist Düsseldorf wirklich zu klein dafür, in den einzelnen Vierteln alternative Szenen und ein entsprechendes Nachtleben aufzubauen?

Wie auch immer, ich kann's nicht anders sagen: Ein Tag ohne die Masse an mürrischen, arroganten Gesichtern Düsseldorfs hat gut getan. Sorry Düsseldorf – you lose. BUT, I'm beggin' you: Show me another face!


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