Freitag, 14. Januar 2011

Vom Praktizieren hirnischen Stürmens...

Dieses Jahr hat bei mir mit einem neuen Job bzw. Praktikum angefangen. In einer Werbeagentur. Es fing, wie es so üblich ist, mit einer Bewerbung an - ganz ohne Vitamin B. Es fing also mit einer Bewerbung an, die schrie: Ich will Textpraktikantin werden und zwar SOFORT! Das Anschreiben - ein Gedicht, ein paar Bilder und, so glaube ich, ganz viel Wortwitz. Noch 10 Seiten Arbeitsproben - kreative Ergüsse aus Unizeiten und Freizeit. Nichts Veröffentlichtes. Zwei oder drei Tage später hatte ich dann einen verpassten Anruf auf meinem Handy. Frankfurter Festnetznummer, keine Mailboxnachricht. Mein Rückruf war erfolglos. Dieses Szenario wiederholt sich einige Tage. Ich hatte inzwischen recherchiert, zu wem die Nummer gehörte. Und dann irgendwann bei einem Rückruf nach verpasstem Anruf: tatsächlich eine Stimme. Woo-hoo! Und am darauffolgenden Tag: ein Vorstellungsgespräch! Woo-hoo-hoo! Und zwei Wochen später: Mein erster Tag in einer richtigen Werbeagentur. Woo-hoo-hoo-hoo-haiiiiiiiiiaaaaa. Und ich hatte schon gedacht, dieser Tag würde nie kommen, ich würde in meinem Call-Center-Job für immer jedes Mal nur vor mich hin träumen müssen, wenn ich eine der Werbeagenturen dran hatte. 

But now "dreams are my reality..."

Jetzt bin ich seit zwei Wochen Textpraktikantin. Ich durfte vom ersten Tag an bei allem dabeisein. Ich bin ein Teil des Teams. Zunächst einmal bekam ich aber jedemenge Lesestoff: Kataloge und Broschüren, die für einen der größten Kunden der Agentur gemacht wurden. Es ist ein Bereich, für den ich mich nie interessiert habe, den ich vielmehr verabscheungswürdig finde. Die ultimative Probe, kannst du texten oder nicht? Wenn ich es bei diesem Kunden kann, dann KANN ICH ES!

Ich finde meine Jobs ín Ordnern, die als 'Kreation' gekennzeichnet sind. Ich werde nach meinen Ideen gefragt. Meine Ideen werden ernst genommen, angenommen und finden ihren Weg in die Texte. Endlich kann ich auch beim professionellen Hirnstürmen mitmachen. Wahnsinn - das gilt auch als Arbeit. Ich denke nach und spreche aus, was mir durch den Kopf geht. Ich feile an Texten herum, suche nach dem besten, passendsten Wort. Und das gilt auch als Arbeit. Meine Arbeit. Ich habe immer noch nicht so richtig begriffen, dass ich nun wirklich eine Erwerbstätigkeit ausübe, die mir SPASS macht! Das ändert alles. Das ändert mich. Scheiße, ich glaube, jetzt gibt es wirklich keinen Bereich mehr in meinem Leben, in dem ich nicht zufrieden bin. Ich glaube, hier ist ein Dank ans Leben angebracht, also:

Danke, Leben!


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